Boboli Garten
Giardino di Boboli
   
     
 

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Amphitheater
Ägyptischer Obelisk und römisches Becken sind authentisch, hergebracht von der Villa Medici in Rom
 

 

Der Park "Giardino di Boboli", der auf dem Hügel hinter dem Palazzo Pitti aufsteigt und sich weiter abwärts Richtung Porta Romana erstreckt, ist einer der Größten (32.000 qm) und elegantesten Gärten italienischer Art. Seine jetzige Ausdehnung und derzeitige Gestaltung erhielt er nach Eingriffen und Umgestaltungen während unterschiedlicher Epochen. Die Arbeiten für diese Anlage begannen zunächst im Bereich nahe dem Palast, nachdem Cosimo I. de' Medici und seine Gemahlin Eleonora di Toledo den Giardino di Boboli erworben hatten, mit der Absicht, dort den neuen großherzoglichen Herrscherpalast zu erbauen. Der anfängliche Entwurf stammt aus der Hand des Architekten Niccolò Tribolo; nach seinem Tode im Jahre 1550 arbeiteten allerdings weitere Architekten daran. Unter ihnen befanden sich Giorgio Vasari, der von 1554 ­ 61 an der Realisierung der Anlage arbeitete, gefolgt von Bartolomeo Ammannnati. Unter dem Auftraggeben Francesco I., dem Sohn und Nachfolger Cosimos, arbeitete dann der Architekt Bernardo Buontalenti.

Auch noch im 17. und 18. Jh. fuhren die Medici und dann die Lothringer fort, den großen Garten auszudehnen und immer noch prächtiger zu gestalten, der bis heute neben der Anmut der Wiesen, Wege und Wäldchen, der wunderschönen Landschaftsausblicke, noch zusätzlich einige ganz besondere ornamentale Kunstschätze besitzt, die ihn zu einem wahren Freilichtmuseum für Skulpturen machen, mit Werken sowohl aus der Römerzeit als auch vor allem aus dem 16. und 17. Jh.

Der ersten Phase ist die Schaffung eines "Anfiteatro" (Amphitheaters) zu verdanken, das sich an den Hügel hinter dem Palazzo anschmiegt, zunächst aus Grünpflanzen und in immergrüne Wäldchen aufgeteilt, dann gemauert und mit antiken Skulpturen dekoriert. Der von Giambologna gehauene "fontana dell'Oceano" (Brunnen des Ozeans), der später an eine andere Stelle des Parks verlegt wurde, die kleine "Grotta di Madonna", sowie, speziell durch den anfänglichen Eingriff von Vasari, der dann von Ammannati und Buontalenti zwischen 1583 und 1593 zu Ende geführt wurde, "die Grotta Grande" (große Grotte). Diese ist trotz aller durch die Zeiteinwirkung hervorgerufenen Schäden eines der faszinierenden Beispiele der manieristischen Architektur und Kultur: Innen- wie außenseitig ist sie mit Stalagtiten geschmückt, und ursprünglich wurde sie auch noch durch Wasserspiele und eine reiche Vegetation belebt. Sie setzt sich aus 3 aufeinanderfolgenden Räumen zusammen, von denen der erste mit Fresken ausgemalt ist, die die Illusion einer natürlichen Grotte schaffen sollten, in der auch Schäfer und wilde Tiere anzutreffen sind, und der auch die "Prigioni" (Gefangenen) von Michelangelo beinhaltete, die nach dem Zugang der mediceischen Sammlungen

In den angrenzenden Räumen sieht man bedeutende Skulpturen wie die "Venere uscente dal bagno" (Venus nach dem Bade) von Giambologna und die Gruppe "Paride ed Elena" von Vincenzo de Rossi.

Weitere bedeutende Etappen bei der Besichtigung des Parks sind, aufsteigend vom Amphitheater, der Brunnen "del Forcone" (Gabel) oder "vivaio di Nettuno" (Neptunfischteich), so genannt wegen der Skulptur in der Mitte von Stoldo Lorenzi, die einen großen Dreizack hält; ferner die große"Statue dell'Abbondanza" (Fülle) ganz oben auf dem Gipfel des Hügels, die von Giambologna als Portrait von Johanna von Österreich begonnen wurde, der Gattin von Francesco I., dann aber im Jahre 1637 als allegorische Figur fertiggestellt wurde. Geht man in Richtung Porta Romana hinunter, vorbei am "Prato dell'Uccellare" (Vogelwiese), so trifft man auf den "Viottolone", einen großen breiten Gartenweg, der von Zypressen und Statuen begrenzt ist und bis zum Piazzale dell'Isolotto (Inselplatz) führt, der von Giulio und Alfonso Parigi ab 1618 geschaffen wurde; in der Mitte befindet sich der große Brunnen dell'oceano von Giambologna, der von weiteren 3 Skulpturen umgeben ist, welche die Flüsse Nilo, "Gange ed Eurfrate" (Nil, Ganges und Euphrat) darstellen. Rundherum weitere Statuen mit klassischen wie auch volkstümlichen Motiven (letztere aus dem 17. und 18. Jh.), wie jene, die Gruppen von Jugendlichen bei damals typischen Spielen darstellen.

Den Gestaltungsmaßnahmen des 18. Jh., die zur Zeit der Lothringer ausgeführt wurden, ist das Kaffeehaus (1775) zu verdanken, ferner "die Limonaia" (Gewächshaus für Zitrusfrüchte, 1777-1778), entworfen von Zanobi del Rosso, sowie die "Palazzina della Merdiana", die im Jahre 1776 von Gaspero Paoletti begonnen wurde. 1789 schließlich wurde der ägyptische "Obelisco" (Obelisk) aus Luxor im Zentrum des Amphitheaters aufgestellt.


HINWEIS:

Es liegt in der Natur der Sache, dass diese historische Gartenanlage laufend restauriert und instandgehalten werden müssen. Es wurde daher ein Zeitplan aufgestellt, anhand dessen die saisonale, jährliche und langzeitige Parkpflege im Zuge regelmäßiger Neugestaltungen und Instandhaltungsarbeiten ausgeführt wird. Die Skulpturen und Pflanzen sind davon naturgemäß häufiger betroffen als die baulichen Strukturen des Gartens inklusive deren Verzierungen und obwohl die unterschiedlichen Arbeiten nicht unbedingt von einander abhängen, sind sie für den selben Zeitraum geplant.
Da die Skulpturen außerdem vor schädlichen Umwelteinflüssen und Vandalismus geschützt werden müssen, ist es in vielen Fällen nötig, die Originale nach innen zu verlegen und sie im Park durch Kopien zu ersetzen. Die Gartenausstattung ist daher zwangsläufig unvollständig und ständigen Änderungen unterworfen.

 

 
Amphitheater
 
Neptunfischteich
Statue von Stoldo Lorenzi - 1571
 
Allegorie der Fülle
1608 - 1637
von Sebastiano Salvini, Giambologna, Pietro Tacca
Weißer Marmor mit Weizenstrauß aus Bronze
Der Zwerg Morgante
von Valerio Cigoli
Zypressenallee
 

Das alte Kaffeehaus
1775

Das Zitronenhaus
 
Ragnaie (Schattenallee)
Fontana dei Mostaccini (übersetzt: Brunnen der kleinen, häßlichen Gesichter) ist so gut wie alles, was von der Ragnaia della Pace (übersetzt: Netz des Friedens) erhalten ist. Diese besondere Art der Vogeljagd war unter Lorenzo de' Medici und anderen seiner Zeit und Klasse in Mode; der Brunnen spie Wasser aus einer Abfolge von 16 Masken und diente zum Anlocken der Vögel. Die Ragnaia war ein sorgsam angelegtes, beschnittenes Areal aus Büschen und Ilex. Netze wurden aufgespannt, um kleine Vögel zu fangen. Der Brunnen ist ein Werk von Romolo Ferrucci del Tadda, wahrscheinlich zwischen 1619 und 1621 installiert.
 
Statuen im Boboli Garten
 
Der Inselteich
Perseus auf dem Pferderücken
Der Inselteich
 

Der Inselteich - Detail
Tritonenbrunnen

Der Inselteich - Detail
 
Ernte Brunnen
Valerio und Giovan Simone Cioni
Annalena Grotte
Adam und Eva
Michelangelo Noccherini
 
Pegasus
von Aristodemo Costoli - 1865
Statue des Kaisers Trajan
 
Grotte von Buontalenti
Helena und Paris
Vincenzo de Rossi
Grotte von Buontalenti
Francesco Carradori
Kopie des Kapitolinischen Antinoo
 
Grotte von Buontalenti
Venus (Kopie) von Giambologna
Original im Bargello Museum
Der Inselteich
Ozean (Kopie) von Giambologna
Original im Bargello Museum
 
Grotte von Buontalenti
Links die Tür zum Vasari Korridor
Casino del Cavaliere
(Porzellan Museum)
 
Medusa Schild im Boboli Garten
 
 
 
 
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