Das
Museum, das erste dieser
Art in Europa, entstand
im Jahre 1869 auf Betreiben
von Paolo Mantegazza,
Arzt und Anthropologe,
und hat seinen Sitz im „Palazzo
Nonfinito“ (wörtlich:
unvollendeter Palast),
dessen Bau im 1593 nach
einem Entwurf von Bernardo
Buontalenti begonnen
wurde.
Das
Belegmaterial, das größtenteils
von den wissenschaftlichen
Missionen der Florentiner
Schule für Anthropologie
zusammengetragen wurde,
umfaßt
Materialien über die
- heute untergegangenen -
Urkulturen zahlreicher außereuropäischen
Völker (Wohnungen und
Haushaltsgerätschaften,
Kleidung, Waffen, Boote,
Kulturgegenstände,
etc.); antike osteologische
Sammlungen, die bedeutende
Erkenntnisse für die
paleoanthropologische Erforschung
Italiens liefern sowie
neuere Knochenfunde (zahlreiche
Schädel aus den verschiedenen
Erdteilen) für somatische
Studien über die
italienischen Bevölkerungsteile
wie auch außereuropäische
Völker.
Aus wissenschaftlicher Sicht
hochinteressant sind auch
die fotografischen Zeugnisse
und die Dokumente aus dem
Archiv sowie die Gipsothek,
die sich vorwiegend aus Gesichtsmasken
aus Gips von den Ureinwohnern
Afrikas, Asiens, und Ozeaniens
zusammensetzt.
In der 1. Etage des Gebäudes sind nach geographischen
Gesichtspunkten geordnete Sammlungen aus Afrika, Asien,
Amerika und Ozeanien ausgestellt; das Erdgeschoß ist
dem Indischen (gegründet im Jahre 1885 von den Sanskritforscher
A. De Gubernatis) gewidmet, das seit 1913 dem Anthropologischen
Museum einverleibt wurde; ferner gibt es einen Abschnitt
über Tibet sowie über die physische Evolution des Menschen.
Auch vorübergehenden Ausstellungen bieten diese Räume
Platz. An das Museum ist zudem eine wertvolle Spezialbibliothek
angeschlossen. |