Von dem „Kaiserlich-Königlichen Museum
für Physik und Naturgeschichte“, bekannt unter dem Namen
„Specola“ (Sternwarte), gegründet im Jahre 1775 von
Großherzog Pietro Leopoldo, wurden die Mineraliensammlungen
1880 an den heutigen Sitz verlegt. Das Museum verfügt
über mehr als 45.000 Exemplare, zu denen neben der prächtigen
Hauptsammlung mit Stücken aus der ganzen Welt eine außergewöhnliche
Sammlung von bearbeiteten Steinen aus dem Besitz der
Medici gehört sowie eine Sammlung von Mineralien der
Insel Elba, die bezüglich der Vollständigkeit weltweit
ihresgleichen sucht, mit über 6.000 Exemplaren.
Zu den beeindruckendsten Stücken zählt ein Topas, der
151 kg wiegt (der zweitgrößte der Welt) und aus Minas
Gerais in Brasilien stammt, sowie die enormen Exemplare
der brasilianischen Pegmatitengesteine, wie der dunkel
getönte Quarz von 180 kg, der Orthoklas von 60 kg und
der Aquarmarin von 98 kg.
Außergewöhnlich
schön sind
die Gesteinsproben der Covellina
und Azuriten aus Sardinien,
die neben den großen
Brocken sizilianischen
Schwefels zu bewundern
sind. Im Bereich der
Gesteinssammlungen von
der Insel Elba stechen
die herrlichen Turmalinexemplare
hervor, die von dem mineralogischen
Paradies dieser Insel noch
bis ins 19. Jh. zeugen.
Von
historischem wie auch ästhetischem
Wert sind die bearbeiteten Stücke aus der mediceischen
Sammlung, die sich aus fein bearbeiteten Tassen, Kelchen,
Tabakdosen zusammensetzt, darunter auch die Jaspis-
und Jadekelche mit der Gravur LAURMED (Lorenzo il Magnifico),
die Vase in Gondelform aus Hyalitquarz und der Kelch
aus Lapislazuli, ein Werk von G. Miseroni.
Daneben zahlreiche geschliffene
Steine, wie Zitrinquarze,
dunkel getönte Quarze, Zirkone, Granate und Smaragde.
Zahlenmäßig bescheiden (weniger als 100 Stücke), aber
von beträchtlichem Wert ist die Sammlung von Meteoriten;
hiervon ist als besonders bedeutsam der Meteorit hervorzuheben,
der am 16. Juni 1794 in der Gegend von Siena vom Himmel
fiel, sowie jene, die am 8. Mai 1846 auf den Monte Milone
(bei Macerata) niederfielen.
Weit fortgeschritten ist
bereits die Schaffung einer
Reihe von didaktischen Schaukästen mit Definitionen
von Begriffen wie Fels, Mineral, Genese (Gesteinsbildung)
und der Beschaffenheit der Mineralien.
|