Der
Korridor wurde 1564 von
Giorgio Vasari während
der Hochzeit Francesco
I. de’ Medici mit
Giovanna von Österreich
in nur fünf Monaten erbaut;
er verband den Palazzo
Pitti, wo der Großherzog
residierte, mit den Uffizien,
wo er arbeitete.
Der
Korridor ist fast einen
Kilometer lang, beginnend
im Westteil der Galerie,
weiterführend
zunächst
Richtung Arno, dem Fluß folgend,
wo er dann, auf
hohen Rundbögen gebaut, auf
die Ponte Vecchio stößt.
Er kreuzt dem Fluß Arno,
indem er oberhalb der Geschäfte
auf der Arnobrücke weiterführt.
Der Fleisch-Markt auf der
Brücke war zu dieser Zeit
woanders hinverlegt worden,
um nicht des Großherzogs
empfindliche Nase mit unangenehmen
Gerüchen auf seinem Spaziergang
zu beleidigen, und wurde
(ab dem Jahr 1593) durch
die Goldschmiede ersetzt,
die dort auch heute noch
arbeiten.
Auf
der anderen Siete des
Arno verläuft der
Korridor weiter durch
das Innere der Kirche S.
Felicità, vorbei
an den Häusern und
Gärten der Familie
Guidicciardini bis er
schließlich die Gärten
von Boboli (einer
der Ausgänge liegt neben
der Buontalenti Grotte) und
die Gemächer
des Palazzo Pitti erreicht.
Vasari
hat damit einen
monumentalen urbanen "Wanderweg" erstellt,
der die absolute Macht
des Herrschers genau in
das historische Herz
der Stadt führte. In der
Tat, ein zweiter
Gang über die Via della
Ninna verbindet die
andere Seite des Palastes
der Uffizien mit dem Palazzo
Vecchio, dem Sitz der florentinischen
Regierung seit
dem 13. Jahrhundert.
Der
Korridor wurde 1973 wiedereröffnet; es empfiehlt sich,
sich vor geplantem Besuch telefonisch über Öffnungszeiten
zu informieren, da diese immer wieder Schwankungen unterliegen.
Der Eingang des „Corridoio“ befindet sich
zwischen Raum 25 und Raum 34. Abgesehen
von einer wenig bekannten
und faszinierenden Sicht
auf die Stadt kann man über
1000 Gemälde bewundern,
alle aus dem 17. und 18.
Jh. Darunter befinden sich
viele bedeutende Selbstporträts
von Künstlern aus dem
16. bis 20. Jh.
Diese
Sammlung, einzigartig in
der ganzen Welt, wurde von
Kardinal Leopold de’ Medici
Mitte des 17. Jh. gegründet,
und erhält bis heute
weitere Errungenschaften.
Selbstporträts findet
man u.a. von Andrea del
Sarto, Beccafumi, Bernini,
Annibale Carracci, Guido
Reni, Salvator Rosa, Rubens,
Canova, Hayez, Corot, Ingres,
Delacroix, Ensor. |