Nationalmuseum für Fotografie F.lli Alinari
Museo Nazionale di Fotografia F.lli Alinari
   
     
 
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Das goldene Zeitalter der Fotografie
 
 


Italien hatte lange kein Nationalmuseum für Fotografie. Im Jahre 2006 war es jedoch soweit und es bekam ein solches: Benannt nach den Gebrüdern Alinari und ihrem weltberühmten Foto-Atelier in Florenz. Offiziell nennt sich das Museum Museo Nazionale Alinari della Fotografia und eröffnet wurde es am 28. Oktober 2006.
Das MNAF befindet sich auf der Piazza Santa Maria Novella im historischen Gebäude der ehemaligen „Scuole Leopoldine“ und ist in sieben Bereiche unterteilt. Es beherbergt nicht nur fotografische Raritäten, historische Geräte und wertvolle zeitgenössische Gegenstände, sondern auch eine erstaunliche wissenschaftliche Neuheit: Fotos, die von sehbehinderten Personen „gesehen“ werden können! Die Eröffnungsausstellung widmete sich „Ansichten Italiens 1841-1941: Meister der italienischen Fotografie der Alinari-Sammlung“, die erste in einer Reihe geplanter Themen-Ausstellungen, die für ein lebendiges Museum stehen.
Das neue Museum machte Florenz zu einem Zentrum der Fotografie mit weltweiter Bedeutung und sorgt seither für eine neue Art des Kulturtourismus in der Stadt. Die architektonische Umgestaltung des Gebäudes stammt von Armando Biondo (Studio Arktre), für die Innenausstattung zeichnet sich Luigi Cupellini und für die bühnenbildnerische Gestaltung der Oscar-Preisträger Carlo Pellegrini verantwortlich.
Es gibt zwei Ausstellungsbereiche: einen für Wechselausstellungen (mit zahlreichen Highlights); den anderen für die Dauerausstellung, die als eine Reise durch die Vergangenheit und Gegenwart angelegt ist, mit Lehr- und fachspezifischem Material aus der äußerst umfassenden Alinari-Sammlung.
Die Reise beginnt im Jahre 1839, dem Jahr der ersten Daguerrotypien, und endet mit der heute vorherrschenden Digitalfotografie. Eine faszinierende Reise durch die Anfangszeit der Pioniere, die Offenbarung des mechanisch reproduzierbaren Bildes, das die Grenzen dessen sprengte, was man bisher kannte und sah; die boomenden Jahre der Fotografie; die unglaublichen technologischen Errungenschaften, die die Fotografie allen zugänglich machte; die schrittweise Veredelung der Sprache der Fotografie, die sie zu einer wahren Kunst machte; die unendlichen Variationen und das zahlreiche Zubehör. Die Ausstellung zeigt hunderte fotografische Raritäten, typische Gegenstände aus den diversen Perioden, Ausrüstungsgegenstände von einst und jetzt.
Eines der besonderen Schmuckstücke des MNAF ist ein Ausstellungsprogramm für sehbehinderte Personen, ein Museum im Museum, das zwanzig in Relief ausgearbeitete Fotografien zeigt, die durch Berührung „angesehen“ werden können. Bei diesem Programm, das in Zusammenarbeit mit der Stamperia Braille der Region Toskana verwirklicht wurde, handelt es sich um das erste seiner Art.

 

DIE SIEBEN BEREICHE DES MUSEUMS

DIE GESCHICHTE DER FOTOGRAFIE

(1839-1860) Die ersten Bilder auf Silberplatten, Daguerrotypien genannt und hergestellt nach Daguerres Verkündung der Erfindung der Fotografie (7. Januar 1839) und die beinahe gleichzeitige Erfindung der ersten fotografischen Drucke auf Papiernegativen (Kalotypien). Außerdem eine Auswahl von Werken unterteilt nach Genres, Landschaften und Denkmälern, Portraits, künstlerischen Kompositionen sowie Arbeiten einiger der größten Vertreter der Pionierzeit der neuen Erfindung.

DAS GOLDENE ZEITALTER DER FOTOGRAFIE
(1860-1920) Die Jahrzehnte, in denen sich die Fototechnik und zugehörigen Technologien entwickeln, in ganz Europa Fotostudios gegründet werden und die Fotografie sich als eigenständige Kunstform etabliert. Landschaftsaufnahmen und Kunstreproduktionen standen bei Reisenden hoch im Kurs, die von ihrer Grand Tour Souvenirs mitbringen wollten, während Portraitaufnahmen bei der lokalen Bevölkerung beliebt waren. Am Beginn des 20. Jahrhunderts wurde mit neuen Technologien und starken Ausdrucksformen experimentiert und die Fotografie näherte sich an die vorherrschenden Trends anderer Medien an.

DAS AUFKOMMEN DER AVANTGARDE
(1920-2000) Die Fotografie hat sich emanzipiert, lehnt sich nicht mehr an der Malerei an und mausert sich im Laufe des Jahrhunderts zu einer zunehmend autonomen und selbstreflektierenden Ausdrucksform, eine der Hauptformen zeitgenössischer Kunst. In diesem Bereich findet sich eine Auswahl an Arbeiten der großen Protagonisten des 20. Jahrhunderts, die die visuelle Kultur mit wahren Ikonen unserer Zeit bereicherten.

TRASPARENTE BILDER
Von mit unterschiedlichsten Techniken sensibilisierten Negativen auf Papier bis zu jenen auf Glasplatten, von Autochromen und handbemalten Diapositiven bis zu den in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts verwendeten Filmen, werden in diesem Bereich eine reiche Auswahl an originalen transparenten Medien gezeigt und all diese wichtigen Behelfe der Fotografie verständlich erklärt.

FOTOALBEN
Eine seltene Sammlung von Alben in verschiedenen Größen, Formen und Ausarbeitungen sowie aus unterschiedlichen Materialien. Alben, die zum Sammeln und Aufbewahren von Bildern zusammengestellt wurden, was den Wert und die Bedeutsamkeit der Fotos unterstreicht. Die einzelnen Seiten dieser Alben sind eine Sammlung individuell gestalteter, fotografisch dokumentierter Erinnerungen, jedes einzelne der so aufbewahrten Fotos hat seine einzigartige Geschichte.
Lassen Sie sich entführen in die Welt der Fotoausrüstung von 1839 bis 2000, kuratiert von Maurizio Rebuzzini.

EINE EINZIGARTIGE REISE DURCH DIE GESCHICHTE DER FOTOAUSRÜSTUNG
Beginnend mit den frühen Apparaten einfachster Art über die technisch ausgefeilteren, die Fotografie revolutionierenden Kodak-Kameras bis hin zu den modernen Digitalkameras und ihrer Massenverbreitung. Diesem bedeutsamen Abschnitt in der Entstehungsgeschichte der Fototechnik wird in acht thematischen und neun monografischen Kapiteln nachgegangen.

JENSEITS DER FOTOGRAFIE
Unter diesem ungewöhnlichen, aber reichhaltigen Themengebiet wird eine Sammlung von Gegenständen präsentiert, die zeigen, wie vielseitig Fotos weiterverwendet werden: Briefpapier, Dokumente, Postkarten und Werbematerialien, Keramik, Glaswaren, Stoffe, Schmuck, Möbel und Rahmen – all diese Gegenstände erzählen uns, wie Fotografen die Produkte ihrer Kunstfertigkeit vermarktet und verkauft haben und wie ihre Bilder verwendet wurden.

 

 
Die drei Alinari Brüder
ca. 1865
 
Eine noch nie dagewesene Reise
durch die Geschichte der fotografischen Ausrüstung
 
Das goldene Zeitalter der Fotografie
 
Das goldene Zeitalter der Fotografie
 
Die Ursprünge der Fotografie
Fotoalben
Die Ursprünge der Fotografie
 
Die Werkstätten am Ende des 19. Jh.
Allegorie der Fotografie
1899
 
Paris
Gerade verheiratet - ein Paar im Taxi
1943
Eine posierende Familie
1898
 
George Bernard Shaw
1899
Giuseppe Garibaldi
ca. 1870
 
Ansicht des Domes vom Palazzo Vecchio
ca. 1900
Leidenschaftlich
1947
 
Verkäufer von Kokosnüssen und frischem Wasser in Neapel
1895
Eisverkäufer bei Ravenna
1957
 
Wasserkleid
Akt
1920
 
Uffizien - Touristen vor der Primavera von Botticelli
1952
Mädchen Klassenzimmer - Nähunterricht
1938
 
 
 
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