Dieses Museum befindet sich in einem eleganten Gebäude, das Ende des 19.
Jh. von Stefano Bardini wieder aufgebaut und im Jahre 1922 der Stadt Florenz
von eben diesem Eigentümer überlassen wurde, einem berühmten Antiquitätenhändler,
der Kunstgegenstände aus jeder Epoche und unterschiedlichen Werten sammelte.
Der Bau selbst ist einzigartig aufgrund der Wiederverwendung von Türen,
Fenstern, Tragebalken und antiken Stücken aus zerstörten Kirchen oder
Villen; auch die hölzernen Decken sind herrliche Beispiele venezianischer
und toskanischer Dachstuhlkonstruktionen des 15. bis 17. Jh.
Die vielerlei Stücke umfassende Hinterlassenschaft - Skulpturen, Gemälde,
Möbel, Keramikgegenstände, Wandteppiche, Waffen und Teppiche, aber
auch Überreste, die vor der Zerstörung des alten Stadtkerns gerettet
werden konnten - wurde im Erdgeschoß und in der 1. Etage aufgestellt, wobei
die Ausstattung nach Kriterien durchgeführt wurde, die danach strebten,
auf höchst eindrucksvolle Weise den Charakter einer Privatsammlung beizubehalten.
Neben römischen Sarkophagen, Kapitellen und Reliefs aus römischer und
gotischer Zeit ist die Skulptur reich vertreten durch Werke der Della Robbia
(15.-16. Jh.), durch Donatello und Nino bzw. Giovanni Pisano zugeschriebene Werke
sowie durch die berühmte "Carità" (Barmherzigkeit) von Tino di Camaino
(ca. 1280 - 1337).
Das vermutlich berühmteste
Gemälde der Sammlung ist der "San
Michele Arcangelo" (Erzengel
St. Michael) von Antonio Del Pollaiolo
(1431 - 1498); doch noch andere äußerst
wertvolle Werke kann man bei den
Waffensammlungen oder den vielfarbigen
Stuckarbeiten aus dem 15. Jh. und
den Holzskulpturen ausfindig machen.
Bedeutend ist auch die Sammlung
alter Musikinstrumente.
In der 2. Etage des Gebäudes wurde die Corsi-Sammlung angeordnet, welche
aus Werken verschiedener Kunstepochen vom 12. bis zum 19. Jh. besteht und der
Stadt im Jahre 1938 von Signora Carobbi, der Witwe von Corsi, geschenkt wurde.
HINWEIS
Der Umbau wurde
unternommen, um den Originalzustand
wiederherzustellen, den sein Gründer,
der Antiquitätenhändler
Stefano Bardini, der Sammlung ursprünglich
zugedacht hatte. Stefano Bardini
war gelernter Maler, machte sich
als Restaurator einen Namen und trug
eine Sammlung von Kunstwerken zusammen,
die von seiner Liebe für die
Renaissance zeugt. Ihm ist es zu
danken, dass die Begeisterung für
architektonisches Dekor der Renaissance,
für Gips- und Terrakotta-Skulpturen
wieder auflebte.
Besucher können nun das Original-Dekor in den Räumlichkeiten des heutigen Museums bestaunen, das zu Bardinis Zeiten eigentlich der Ausstellungsraum für seine Antiquitätensammlung war. Die einzigartige blaue Wandfarbe des Museums wurde bereits von vielen imitiert, unter anderem auch von Jacquemart-Andrè in Paris und Isabella Stewart Gardner in Boston. |