Im
ersten Obergeschoß von
S. Lorenzo befindet
sich der Eingang zur
Bibliothek Laurenziana,
in der sich die wichtigste
und beeindruckendste
Sammlung antiker Bücher
Italiens befindet.
Sie wird zugleich als
wertvollster Erbe antiker
Poesie geschätzt,
das uns die Medici
Familie hinterlassen
hat. Den Grundstock
bilden 600 kostbare
Handschriften.
Die Sammlung spiegelt die humanistischen
Interessen Cosimo des Älteren,
der zugleich der Akademie von
Roberto de Rossi beiwohnte.
Cosimo pflegte zudem eine tiefe
Freundschaft mit Niccoló Niccoli,
mit dem er seine Sammelleidenschaft
für antike Manuskripte klassischer
Autoren teilte. Nach Niccolis
Tod erbte Cosimo den Großteil
der Sammlung und schenkte Vieles
dem Kloster von S. Marco. Cosimo
war auch der Gründer der
Badia Fiesolana.
Das Schicksal der Sammlung ging
allerdings Hand in Hand mit dem
politischen Schicksal der Medici 1494
wurde die Bibliothek mitsamt
der Sammlung konfisziert, als
die Medici aus Florenz verbannt
wurden. Die republikanische Regierung
brachte damals die gesamte Sammlung
ins Kloster San Marco.
1508 ging die Sammlung wieder
in den Besitz der Medici über;
Kardinal Giovanni de Medici
(zweiter Sohn von Lorenzo und
später Papst Leo X), brachte
sie nach Rom. Sein Nachfolger
Clemens VII. (Giulio de Medici,
Sohn von Giuliano di Piero) wiederum
brachte die Sammlung im Jahr
1523 nach Florenz zurück
und beauftragte Michelangelo,
eine Bibliothek dafür zu
bauen. Daß dies ein weiterer
wichtiger Auftrag für Michelangelo
war, sieht man an den vielen
Zeichnungen, die er in der Vorbereitungsphase
anfertigte. Noch im Jahr 1524,
in dem er auch den Auftrag erhielt,
fertigte Michelangelo erste Skizzen
an; 1526 dürfte der Rohbau
von Vorhalle und Bibliothekssaal
vollendet gewesen sein.
Danach wurde seine Planung von
Giorgio Vasari und Bartolommeo
Ammannati umgesetzt, die auch
Michelangelos Neue Sakristei
vollendeten. 1571 wurde die Bibliothek
schließlich eröffnet.
Die Dekoration der Bibliothek
ging Hand in Hand mit deren Erbauung
(die Decken wurden 1549-1550,
der Boden zwischen 1549-1554
und die Fenster zwischen 1558-1568
gebaut). Die Bibliothek ist eines
der vollendetedsten Beispiele
perfekter Architektur der Hochrenaissance. |