Anstelle einer kleinen Eremitenkapelle, die im frühen
14. Jh. erwähnt wird, entstand ein Kloster der Franziskanerinnen
„von Fuligno“. Von Bedeutung ist der Komplex in der
Via Faenza 40-48 durch das Fresko des „Abendmahls" von
Perugino (um 1490) im ehemaligen Refektorium (Zugang
Via Faenza 42).
Das
Fresko (4,40 x 8 m) wurde 1845
gefunden und zunächst Raphaelzugeschrieben,
obwohl sich die heutigen Kunstkritiker
einig sind, daß die Arbeit einem
der Schüler von Pietro Vannucci,
bekannt als il Perugino (1445/50-1523),
zugerechnet werden kann, der
es um 1493 bis 1496 gemalt
hat.
Perugino
verbindet hier Charakteristika der Darstellungen gleichen
Themas von Ghirlandaio in S. Marco und in Ognissanti
sowie Cosimo Rossellis in der Sixtinischen Kapelle des
Vatikan: Die Symmetrie in der Anordnung von Figuren
und Gegenständen wird über Ghirlandaio hinaus gesteigert;
in dem Ausblick auf den Ölberg greift Perugino auf die
Komposition Rossellis zurück. |